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(KOL): SGSE I - Was für ein Abend in Würges – ein Sieg für die Seele!

RSV Würges – SG Selters/Erbach 0:4 (0:2)

 

Die beiden letzten KOL-Spiele sind schwer verdaulich gewesen, in Aumenau und Obershausen schluckt man insgesamt 15 Gegentore und offenbart, dass es wohl trotz gutem Saisonstart einige Probleme gibt. Am Donnerstagabend ist die SG Selters/Erbach im RSV-Stadion zu Gast und möchte vor der Erbacher Kerb den Kerbesieg und vor allem eins: Wiedergutmachung.

Ohne den erkrankten Yannik Walli, dafür aber mit Comebacker Simon Litzinger, der bis zu seiner kräftebedingten Auswechslung in der 60. Minute ein überragendes Spiel im Zentrum machte, übernahm die SG auf dem Grün im Camberger Stadtteil direkt das Zepter. Benjamin Maurer brachte einen super Angriff am Ende von der rechten Seite zu Justin Wolter, der die Kugel nach nur neun Minuten reinduselte – 0:1 (9.)! Selters/Erbach präsentierte sich prächtig, war passsicher und bissig in den Zweikämpfen. Der RSV Würges war derweil schläfrig in ebendiesen und sobald es ins letzte Drittel ging, war ein Ballverlust beinahe vorprogrammiert, denn die SG-Defensive war sofort zur Stelle. Auf der anderen Seite setzte sich Justin Wolter auf der linken Seite durch und steckte auf Tom Rieth durch, der die Kugel im langen Eck unterbrachte und die Führung früh ausbaute (24.). Der Torschütze war auch einige Minuten später im Mittelpunkt, als er an der Mittellinie den Ball eroberte und viel Grün vor sich hatte, der erste RSV-Akteur, Innenverteidiger Pierre Roth, jedoch die Nerven verlor und ihn niederstreckte. Schiedsrichter Sascha Wagenbach schickte Roth zehn Minuten vom Feld und zeigte, wie man die Zeitstrafen-Regel optimal auslegt (30.). Die Überzahl machte sich wenig bemerkbar, Lennart Muth bediente aus dem Zentrum heraus Tom Rieth, der aber zu unplatziert abschloss (37.), ehe es noch einmal interessant wurde: Eine Ecke von Würges sprang aus dem Gewühl heraus auf die Latte, die SG nahm den zurückspringenden Ball und startete den Konter über Jannick Wuttich. Am Ende kullerte das Spielgerät durch den RSV-Fünfer, doch weder Justin Wolter, noch Luis da Conceicao bekamen es an RSV-Torhüter Ademola Taiwo Adejemi vorbei (39.). Nach der tollen ersten Hälfte ging es für die SG Selters/Erbach mit einer 2:0-Führung in die Pause, die dem Gastgeber wohl ewig vorkam, der RSV erwartete den Gegner für den Wiederbeginn fünf Minuten zu früh und musste frieren. Die Gäste ließen auch nach Wiederbeginn nichts anbrennen, verpassten nach knapp einer Stunde das dritte Tor, als Benjamin Maurers Flanke den Kopf seines Kapitäns fand, der aber am Objekt der Begierde vorbeizielte (59.). Nur 180 Sekunden später bekam er aber erneut die Chance: Luis da Conceicao scheiterte mit seinem Freistoß an Keeper Adejemi, der den unangenehmen Ball zur Ecke löffelte. Maurers Hereingabe war erneut maßgeschneiderte, Kapitän Toffeleit nickte ein und sorgte für die Vorentscheidung (62.)! Zehn Zeigerumdrehungen später ging RSV-Innenverteidiger Pierre Roth erneut unclever in den Zweikampf und durfte mit der roten Karte unter die Dusche. Luis da Conceicao legte sich den fälligen Freistoß zurecht und schoss ihn ins lange Eck zum 0:4 (72.). 

 

Nach dem Abpfiff vom exzellenten Schiedsrichter Sascha Wagenbach war der Sieg in Würges offiziell. Nach zwei schwierigen Wochen atmete das SG-Lager kräftig durch und kann auf die fulminante Leistung im Stadion im Goldenen Grund mächtig stolz sein. Die Glocke beim ehemaligen Hessenpokalsieger blieb stumm, die Duschen in der SG-Kabine kalt, doch die Stimmung vor der Erbacher Kerb war nach dem Derbysieg kochend heiß; ein denkwürdiger Abend in Würges!