TuS Waldernbach II - SG Selters II 2:4 (2:1)
Nach zuletzt nur einem Punkt aus zwei Spielen und dem desaströsen 5:5 gegen Wolfenhausen ist im Selterser Reservistenlager Wiedergutmachung angesagt. Beim TuS Waldernbach II geht zunächst einmal alles in die Hose - 0:2 nach 9 Minuten. Dann besinnt sich die SGS II ihrer Fähigkeiten und dreht mal wieder ein Spiel. 4:2 siegen die Wassermänner am Ende und festigen Platz drei.
Der Start verlief aus Sicht der Gäste eigentlich verheißungsvoll, denn schon nach 90 Sekunden zielte Nico Homburg mit einer Direktabnahme aus 16 Metern knapp am rechten Pfosten vorbei. Was die Selterser in den folgenden sieben Minuten allerdings an Defensivarbeit anboten, glich einem sportlichen Selbstmord. Waldernbach trat im Übrigen ersatzgeschwächt an und setzte auf lange Bälle, da die spielerische Qualität auch bedingt durch die Ausfälle quasi nicht vorhanden war. Aber für Selters II sollte das erstmal reichen. Andrej Eberhardt bediente den schnellen Albert Schneidmüller, der seinem Bewacher Matthias Ries enteilte und das 1:0 besorgte (7.). Soweit so schlecht für den Favoriten, der aber zwei Minuten später zeigte, dass es noch schlimmer geht. Nach einem eigenen Eckball lief man nach einem Befreiungsschlag in einen Konter, den wiederrum Albert Schneidmüller abschloss - 2:0 (9.). So langsam aber sicher besann sich die SGS dann aber ihrer spielerischen Qualitäten und erspielte sich nach und nach eine deutliche Überlegenheit. Doch in der Offensive machte man zunächst einmal da weiter, wo man gegen Wolfenhausen aufgehört hatte. Nach Zuspiel von Jan Hendrik Pabst auf Vincent Gotthardt trat der Stürmer frei vor Torhüter Joel Vorlänger ein gewaltiges Luftloch und verpasste den Anschluss (14.). Auch Christian Roos versäumte das 1:2, als er nach feiner Flanke von Nico Rossel aus zwei Metern - allerdings unter Bedrängnis - über den Kasten zielte (27.). Warum Schiedsrichter Marvin Rödl den Gästen bei gleich drei glasklaren Foulspielen im Strafraum nicht mindestens einen Strafstoß zugesprochen hatte, wird er wohl bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt selbst nicht wissen. Jedenfalls hatte der Unparteiische auch insgesamt einen rabenschwarzen Tag erwischt. Selters II kam dann doch noch vor der Pause zum Anschlusstreffer - und der war sehenswert herausgespielt. Christian Roos spielte Vincent Gotthardt auf der linken Außenbahn frei und sein maßgenaues Zuspiel vollendete der in der Mitte blitzblank stehende Nico Homburg zum 1:2 (38.).
Mit 2:1 für die Gastgeber ging es in die Pause, drei Minuten nach Wiederbeginn stand es 2:3. Zweimal servierte Vincent Gotthardt, einmal per Flanke, einmal per Freistoß, zweimal schraubte sich Christian Roos am höchsten und markierte jeweils per Kopf die Gästeführung (46., 48.). Im weiteren Verlauf blieben die Gäste turmhoch überlegen, den Einheimischen fiel letztlich wenig ein. Der gerade eingewechselte Tobias Reifert hätte bereits für klare Verhältnisse sorgen können, setzte seinen wuchtigen Schuss allerdings an die Unterkante der Latte, von wo der Ball wieder heraussprang (76.). Vier Minuten später machte es der Einwechselspieler mit einer butterweichen Flanke, die Vincent Gotthardt in der Mitte per Kopf zum 2:4 vollendete, besser, und krönte damit seinen Sonntag, bei dem er am Morgen noch beim Angeln eine 40-Zentimeter-Forelle gefangen hatte. Die einzig nennenswerte Gelegenheit zum Anschlusstreffer verpasste Sebastian Colignon, der aus kurzer Distanz drüber schoss (83.).
Am Ende blieb festzuhalten, dass sich Selters II - wie so oft - seine Probleme selbst machte und unnötigerweise mit 0:2 in Rückstand lag, anschließend aber wie so oft Nehmerqualitäten bewies und den Spieß völlig verdient drehte. Bereits zum fünften Mal gelang es der Mannschaft in dieser Spielzeit, aus einem Rückstand einen Sieg zu machen.
Am kommenden Sonntag empfängt die SG Selters II mit der SG Kirberg/Ohren/Nauheim II den nächsten Aufsteiger, der als Tabellen-7. sicherlich auf Augenhöhe agiert.