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(KLA): Ein Glückspilz namens WPD

SG Winkels/Probbach/Dillhausen - FSG Bad Camberg/Dombach  2:0 (1:0)

 

Beide Teams versuchten in der Anfangsphase unterschiedlich zum Erfolg zu kommen. Der Gast kombinierte sich nach vorne und brachte die SG-Abwehr immer wieder durch ein aggressives Gegenpressing in Schwierigkeiten, auch wenn es nach Balleroberung dann an dem letzten präzisen Pass fehlte. Auf der anderen Seite arbeitete der Gastgeber meist mit langen Bällen und traf hier auf eine Abwehr, bei der die Abstimmung erst einmal überhaupt nicht stimmte. Gleich zweimal stand ein SG-Stürmer frei vor Eric Doerfl im FSG-Tor. Beim ersten Mal reagierte er großartig, der zweite Versuch ging hoch übers Tor. Da hätte es 1:0 stehen können, aber dafür sorgte der Gast dann selbst. Ein katastrophaler Fehlpass aus der Abwehr heraus in die Beine eines freistehenden Stürmers an der Strafraumgrenze, der wenig Mühe hatte die Führung zu erzielen. Der Gast brauchte etwas um sich davon zu erholen, aber so ab der 30. Minute übernahm man das Kommando, auch wenn die Chancenausbeute mit zwei Distanzschüssen von Adrian Lenhart und Tim Grzesista, sowie einem gefährlichen Freistoß von Oliver Tausch noch überschaubar blieb. Aber das sollte sich nach der Pause deutlich ändern.

Direkt nach Wiederanpfiff spielte Max Herzog einen Steilpass auf Vasyl Stasiuk, der denn Ball am gegnerischen Tormann aber auch hauchzart am Tor vorbeispitzelte. Und ab jetzt rollte bis zum Spielende ein Angriff nach dem anderen auf das Tor der Gastgeber, mit guten Tormöglichkeiten im Minutentakt. Gleich zweimal stand der Pfosten und einmal die Latte (bei einem Abwehrversuch eines WPD-Verteidigers) im Weg, gleich mehrere Schüsse von der Strafraumgrenze konnten kurz vor der Torlinie gerade noch so abgeblockt werden und das Chaos im Strafraum des Gastgebers wurde zum Normalfall. Aber irgendwie bekam die jetzt vielbeinige Abwehr immer noch einen Fuß vor den Ball und dann gab es als letzte Instanz auch noch einen guten Tormann. Bei den Möglichkeiten auf der anderen Seite ist man schnell fertig. Bis auf zwei gefährliche Freistöße und der Aktion, die zum 2:0 führte, gab es nichts zu sehen. Eine Kopfballvorlage erreichte einen SG-Stürmer der klar im Abseits stand, aber nicht zurückgepfiffen wurde, weil - nach Ansicht der Schiedsrichters - ein FSG-Abwehrspieler den Ball noch berührt haben soll. Na ja. Aber ohne eigenes Tor spielte dieser Treffer dann auch keine so große Rolle mehr, selbst wenn es auch danach weiterhin reichlich Möglichkeiten zu einer Wende gab. Aber die Glücksgöttin Fortuna hatte an diesem Abend Ihre Gunst dann doch sehr einseitig verteilt.

Fazit: Die Abstimmungsprobleme in der FSG-Abwehr zu Spielbeginn dürfen natürlich nicht sein, aber danach steigerte sich die Mannschaft von Tim Zengeler deutlich, vor allem im Vergleich zum Saisonauftakt am Sonntag. Die körperbetonte, aggressive Spielweise des Gegners wurde angenommen und damit kamen auch die technischen Fähigkeiten des Teams mit einer Vielzahl herausgespielter Tormöglichkeiten endlich besser zur Geltung, leider diesmal noch ohne Happy End. An der Chancenverwertung muss weiter gearbeitet werden, aber der Eingewöhnungssprozess an die neue Klasse macht deutlich Fortschritte, wobei man den Spielansetzer durchaus mal fragen könnte, warum ausgerechnet ein Aufsteiger mit gleich drei Auswärtsspielen zum Saisonauftakt "beschenkt" wird.

Zusatzbemerkung: Das ein Schiedsrichter während des Spiels ein paar deutliche Worte an eine Gruppe älterer Männer, offensichtlich "Edelfans" des Gastgebers, an der Seitenlinie richtet, die jede aber auch wirklich jede Aktion auf dem Spielfeld lauthals mit "Foul", "Abseits" oder "Hand" begleiteten, egal was wirklich dort passiert und natürlich immer zugunsten der Heimmannschaft, erlebt man auch nicht so oft.