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31. Mai 1903 – Eintritts-Karte zum Fußballwettspiel um die Meisterschaft von Deutschland, Vorverkauf 50 Pfennig. Eine kleine Zeitreise durch das Deutsche Fußballmuseum.

Nach dem Besuch der 20. Biathlon WTC auf Schalke, war ein Stopp beim Deutschen Fußballmuseum eigentlich schon Pflicht und somit nehmen wir die Leser von FLW24.de mit auf eine kleine Fußball-Zeitreise, die sehr oft Gänsehaut beim ersten Besuch des Deutschen Fußballmuseums erzeugt hat. Die Bedingungen zur Anreise inkl. dem parken waren optimal und es herrschte keinerlei Andrang beim Einlass, ganz normaler Tagesbetrieb zwischen den Jahren. Und auch das Wetter spielte mit im Ruhrpott, denn der Regen prasselte unaufhörlich darnieder und nach einer kurzen Fahrt mit der Rolltreppe zur 1. Ausstellungsebene ist zum ersten Mal ein innerliches „zittern“ zu spüren, obwohl man bei diesem Ereignis noch gar nicht auf der Welt war, geschweige denn an einen überhaupt schon gedacht wurde. Und auch über dem Berner Wankdorfstadion öffnete Petrus am 4. Juli 1954 ordentlich die Schleusen. Schwarz-Weiß läuft das Bildmaterial über eine alte Flimmerkiste und im Hintergrund läuft der Original-Kommentar von Radioreporter Herbert Zimmermann. Der Rest ist Geschichte. Deutschland schlägt die eigentlich „unschlagbaren“ Ungarn mit 3:2 und die Helden von Bern sind geboren. Im Nachkriegsdeutschland sorgt dies für eine Wende in alle Richtungen. Deutschland ist wieder wer. Und man kann sie in voller Größe erblicken, den Fritz und den Ottmar Walter, Siegtorschütze Helmut Rahn, die komplette Mannschaft. Auch bei der Aufstellung der Ungarn klingen Namen wie Hideguti, Puskâs und Bozsik wie Sahne zum Apfelstrudel. Es war ein großes Fußballspiel und wenn man dann weiter geht in der Ausstellung stellt man fest, dass Deutschland (zumindest bis zum Jahr 2014 war es so, Anm. des Verfassers) oft oder meistens an sogenannten „Jahrhundertspielen“ beteiligt war. Bis zur nächsten Endspielteilnahme einer deutschen Fußball-Nationalmannschaft dauerte es 12 Jahre und auch dieses Finale von 1966 landete bekanntermaßen in den Geschichtsbüchern. Die Mutter aller „Jahrhundertspiele“ dann 1970 – und wieder war Deutschland beteiligt. WM-Halbfinale 1970, Italien schlägt Deutschland 4:3 n.V. Hier flimmert nun schon buntes Bildmaterial dem Betrachter entgegen. Weiter Beispiele gefällig: Das bittere 0:1 bei der Heim-WM 1974 gegen den „ungeliebten“ Bruder aus der damaligen DDR. Es war aber der Weckruf für den Titel „dahoam“ mit dem ebenfalls denkwürdigen 2:1 Sieg gegen die Niederlande nach einem Elfmeter gegen Deutschland in der 2. Minute des Spiels. Und es geht weiter mit legendären Spielen, egal ob positiv oder negativ: Fehlschuss von Uli Hoeneß weeeeeit über das Tor im EM-Finale 1976, die Schmach von Cordoba 1978,  die Schande von Gijon 1982, bittere Final-Niederlage 1986. Aber nur 4 Jahre später glückte die Revanche in der Neuauflage des Finals von 1986 mit dem 1:0 Sieg durch ein Elfmeter-Tor von Andreas Brehme gegen Argentinien. Nach dem EM-Titel 1996 im Mutterland des Fußballs durch das erste „Golden Goal“ der Fußball-Geschichte von Oliver Bierhoff gab es wieder etwas Leerlauf mit richtigen Rückschlägen wie das Ausscheiden in der Vorrunde bei der EM 2000 und 2004. Zwischendurch erreichte man zwar das Finale bei der WM 2002 (bittere Niederlagen gegen Brasilien), doch es musste etwas passieren im deutschen Fußball. Den Anfang machten das Sommermärchen bei der Fußball-WM 2006 im eigenen Land und das Erreichen des Halbfinales bei der WM 2010. Es entwickelte sich die „Goldene Generation“ mit Spielern wie Lahm, Müller, Schweinsteiger, Klose und Podolski. Der Lohn dann 2014 mit dem Titel durch das 1:0 von Mario Götze nach Verlängerung gegen Messi`s Argentinien mit dem denkwürdigen 7:1 Sieg im Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien. Über die weiteren Jahre legen wir an dieser Stelle einen Mantel des Schweigens und freuen uns auf die Heim-EM im nächsten Jahr, für die im Fußballmuseum auch entsprechend geworben wird.                                                    
Zu den oben angesprochenen Epochen im Deutschen Fußball gibt es jede Menge Exponate und Bildmaterial im Museum zu bestaunen und auch den wichtigsten Spielern wird eine besondere Ehrung entgegengebracht. Zwei davon sind verdientermaßen der „Bomber der Nation“, Gerd Müller und zum anderen natürlich unser Fußball-Kaiser, Franz Beckenbauer. Er ist einer von nur drei Fußballern, die sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister wurden. Wir verneigen uns nicht nur deshalb vor der ehemaligen Nummer 5 der Nationalmannschaft, sondern sagen heute noch „Danke“ für das Sommermärchen 2006. Aber nicht nur die Nationalmannschaft der Herren ist ein Thema, sondern auch über den Frauenfußball gibt es viel zu erfahren und natürlich ist auch die Bundesliga ein ganz großes Thema im Fußballmuseum. Der Hype und die Faszination um das runde Leder, in des Deutschen „liebster Nebensache“, wird mit einem Film „360° Bundesliga“ ganz toll dargestellt. Die Emotionen um erreichte bzw. verpasste Meisterschaften und Pokale, sowie Auf- und Abstiege sind noch einmal zum Greifen nahe. Am Ende des Besuchs laden ein kleiner Fanshop und ein Restaurant noch zum Verweilen ein und runden einen gelungen Besuch hervorragend ab. Der erste Besuch im Deutschen Fußballmuseum wird nicht der letzte gewesen sein, denn um das ganze Material und die Geschichten drum herum ausführlich zu „studieren“, braucht man mehr als zwei Halbzeiten und eine Verlängerung. Die beigefügten Bilder sind in der Reihenfolge ein Begleiter durch die Epochen und nur ein ganz kleiner Zusammenschnitt aus einer faszinierenden Ausstellung.

An dieser Stelle wünscht das ganze FLW24-Team den Follower unserer Seite und allen Vereinen alles Gute für das neue Jahr mit bester Gesundheit und dass sich alle Wünsche erfüllen werden. Danke auch für die tolle Zusammenarbeit in Form von Likes, Lob und auch Kritik sowie das Zusenden der Spielberichte, News und tollen Geschichten. Bleibt uns gewogen.